Ein Wahrzeichen der Stadt Espelkamp

thomaskirche heute

Mit der Einweihung der Thomaskirche im Jahre 1963 bekam die Evangelische Martins-Kirchengemeinde ihr "Zeichen", das bewusst von den Planern im Gegenüber zum im Jahre zuvor fertig gestellten Rathaus gesetzt wurde, um die besondere Verbindung von Bürgergemeinde und Christengemeinde auch baulich zum Ausdruck zu bringen. Es wurde dabei ein modernes Bauwerk konzipiert um nicht alte Baustile zu kopieren.

Am späteren Platz der Thomaskirche wurde am 26.November 1950 (Totensonntag) die Totengedenkstätte vor der Munahalle MH27 eingeweiht. Die Gegenkstätte sollte an die zurückgelassenen Toten in der Heimat und die Toten des Krieges erinnern. Das nachfolgende Foto zeigt die letzte Veranstaltung an diesem Ort 1959. Die  Gedenkstätte musste dem Kirchenbau weichen und wurde in die Breslauer Straße verlegt, zunächst auf den Platz des heutigen Bürgerhauses und später weiter westlich auf den Grünanger. Das Kreuz befindet sich heute in der Friedhofskapelle.

thomaskirche vorher

Am Volkstrauertag 1960 wurde unter großer Beteiligung der Bevölkerung der Grundstein der Thomaskirche gelegt. Im Folgejahr hingen die fünf Kirchenglocken bereits im stählernenTurm des Kirchenrohbaus. Am 30. Juni 1963 fand schließlich die feierliche Einweihung mit der Festpredigt von Präses Ernst Wilm statt.

Seither bildet die Thomaskirche den markanten Schlusspunkt der Hauptgeschäftsstraße Espelkamps!

thomaskirche rohbauNicht erst seit dem schweren Brand vom März 2018 machte die Kirche mit der markanten und auffallenden Dachform Schlagzeilen wegen "baulicher Probleme". Schon 1962 gestaltete es sich sehr schwierig den Wetterhahn und das Turmkreuz mit einem Hubschrauber auf das 36 Meter hohen Turmdach zu setzen. Der Hubschrauber verlor das Kreuz im Anflug in den Wiesen unweit der kleinen Aue. Weder Menschen noch das Kreuz kamen dabei zu Schaden.
Mehrmals gab es Probleme mit dem auffallenden Kupferdach, der von Architekt Langmaack entworfenen Kirche. Während eines starken Sturmes 1967 rollte sich das Dach der Südseite wie eine Sardinenbüchse auf, riss ab und schleuderte etwa 50 Meter in den nahen Wald. 1971 richtete erneut ein Sturm großen Schaden an und verformte die Kupferbedachung stark. In Minutenschnelle war eine fast 200 Quadratmeter große Fläche wie eine Beule aufgebläht.

Erst ein Austausch der zuvor 80 x 200 Zentimeter großen Kupferplatten gegen Platten von nur 60 x 100 Zentimeter im Rahmen einer Reparatur brachte die gewünschte Abhilfe. Auch wurden die neuen Platten nicht mehr genagelt sondern angeschraubt.

Fotos und einige Textpassagen sind mit freundlicher Genehmigung den Büchern "Espelkamp 1945-1966" und "Espelkamp 1969-1999" des Geschichtskreises Espelkamp (Redaktion Manfred Steinmann) entnommen.