Einsatzdatum: 9.Dezember 2011, 7 Uhr 15    Einsatzstichwort: Unfall_Gefahrstoffe
Eingesetzte Einheiten: Gesamte Feuerwehr Espelkamp, Feuerwehr Minden Löschzug Süd,
RTW Rettungsdienst Kreis Minden-Lübbecke

Am Freitagmorgen löste im Galvanikbereich eines Espelkamper Industriebetriebes die unerwartete Reaktion eines chemischen Stoffes einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Sechs Mitarbeiter wurden vorsorglich in umliegenden Krankenhäusern vorgestellt, konnten diese aber noch am gleichen Tag wieder verlassen. Gesundheits- oder umweltgefährdende Stoffe sind nicht ins Freie gelangt. 

 

Kurz nach 7 Uhr wurde die Feuerwehr von Mitarbeitern des Unternehmens alarmiert. Aus einem Behälter mit einem Fertigprodukt für ein Galvanikbad entwichen farbige Dämpfe. Die Dämpfe wurden von der Raumluftabsaugung erfasst und über die so genannte Abluftwäscherei geführt, so dass sie nicht ins Freie gelangen konnten. Es bestand aber die Gefahr einer weiteren chemischen Reaktion.   

Die Feuerwehr erkundete die Lage unter CSA (Chemikalienschutzanzug). Es wurde das Vorhandensein bzw. Bildung von nitrosen Gasen (gasförmige Oxide des Stickstoffs) innerhalb des Gebäudes festgestellt. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Espelkamp wurden bei der Einsatzabarbeitung von der BF Minden und der FF Minden - Löschzug Süd unterstützt. Des Weiteren stand ein Chemiker des Unternehmens den Einsatzkräften beratend zur Seite. Der Stoff wurde von einem Angriffstrupp unter CSA in ein anderes Behältnis umgepumpt und durch Verdünnung mit Wasser die weitere chemische Reaktion gestoppt.   

Sechs Mitarbeiter, die in diesem Bereich vor dem Feuerwehreinsatz tätig waren, wurden noch vor Ort notärztlich untersucht und vorsorglich in den Krankenhäusern Rahden und Lübbecke vorgestellt. Sie konnten diese aber noch am gleichen Tag ohne weiteren Befund wieder verlassen.   Die übrigen Mitarbeiter oder Anwohner waren von dem Zwischenfall nicht betroffen. 

 Warum es zu diesem Störfall gekommen ist, ist noch ungeklärt. Nach Auskunft des Unternehmens kann erst eine detaillierte Untersuchung und chemische Analyse in den nächsten Tagen zur Aufklärung beitragen.   Insgesamt waren rund achtzig Einsatzkräfte der Feuerwehr Espelkamp und Minden, des Rettungsdienstes des Kreises Minden-Lübbecke sowie der Polizei mehr als drei Stunden im Einsatz.

 

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